In einer Zeit, in der Energiesicherheit und Klimaschutz für Kommunen immer wichtiger werden, rücken innovative Lösungen wie stationäre Großbatteriespeicher zunehmend in den Fokus. Ihre wachsende Bedeutung auf der politischen Agenda unterstreicht ihre Rolle als unverzichtbarer Baustein für eine nachhaltige und sichere Energieversorgung der Zukunft. Sie tragen maßgeblich zur Stabilität und Flexibilität des Stromnetzes bei und erleichtern die effiziente Integration erneuerbarer Energien. So fördern sie sowohl die lokale als auch die nationale Energieunabhängigkeit und tragen gleichzeitig zur Senkung von Stromkosten und CO₂-Emissionen bei. Großbatteriespeicher sind damit ein zentraler Baustein, um die kommunale Energiewende voranzubringen und wirtschaftliche Vorteile zu nutzen.
Stationäre Großbatteriespeicher sind weit mehr als bloße technische Unterstützung – sie sind ein entscheidender Teil des Fundaments moderner, dezentraler Energiekonzepte. Die Umstellung von traditionellen Großkraftwerken auf volatile erneuerbare Energien fordert unser Stromnetz in bisher ungekanntem Ausmaß. Da die Energieerzeugung aus Wind und Sonne durch zahlreiche dezentrale Anlagen im Gegensatz zu konventionellen Großkraftwerken wetterabhängig ist, benötigt das Stromnetz eine höhere Flexibilität, um die Versorgungssicherheit sicherzustellen. Hier übernehmen Batteriespeicher eine zentrale Funktion: Sie speichern überschüssige Energie und geben sie bei Bedarf wieder ins Netz ab, stabilisieren so die lokalen Stromnetze, gleichen Schwankungen aus und fördern die Energieunabhängigkeit. Durch ihre effiziente Nutzung erneuerbarer Energien unterstützen sie die Erreichung von Klimazielen und die Senkung von CO₂-Emissionen.
Kommunen profitieren hierbei doppelt: Sie positionieren sich als Vorreiter der Energiewende und erzielen wirtschaftliche Vorteile. Nach geltendem Recht sind Betreiber erneuerbarer Energieanlagen, einschließlich Großbatteriespeichern, verpflichtet, 90 Prozent der Gewerbesteuereinnahmen an die Standortgemeinden abzuführen. Dadurch entstehen planbare Einnahmen, die die lokale Wirtschaft fördern. Während der Bauphase wird großer Wert auf die Einbindung lokaler Dienstleister und Subunternehmer gelegt, um die regionale Wirtschaft zu stärken und positive Impulse zu setzen.
Der Weg zu einem funktionstüchtigen Großbatteriespeicher beginnt mit einer gründlichen Planungsphase. Der erste und zugleich wichtigste Schritt ist die Standortauswahl, bei der potenzielle Standorte sorgfältig auf netztopologische, ökologische und baurechtliche Kriterien hin geprüft werden. Um die Bereitstellung systemübergreifender Dienstleistungen zu gewährleisten, wird der Batteriespeicher möglichst nahe an einem Umspannwerk direkt ans Stromnetz angeschlossen.
In der folgenden Phase werden die zuständigen Netzbetreiber, Behörden sowie die Gemeinde und der Landkreis kontaktiert, um das Projekt vorzustellen und alle Rahmenbedingungen abzustimmen. Ein offener und transparenter Dialog ist dabei essenziell, um den Speicher nahtlos ins lokale Stromnetz zu integrieren und eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten zu schaffen. Besonders in der Netzanschluss- und Genehmigungsplanung ist eine hohe Abstimmung erforderlich. Kyon Energy begleitet diesen Prozess intensiv und erstellt neben der technischen Grobplanung alle relevanten Konzepte.
Daraufhin erfolgt die Detail- und Ausführungsplanung, in der technische und projektleitende Abteilungen ein auf Standort und Anwendungsfall zugeschnittenes Batteriespeichersystem entwickeln. Parallel dazu werden unter Einbeziehung der Gemeinde die erforderlichen baurechtlichen Genehmigungen eingeholt. Diese Genehmigungsprozesse erfordern eine enge Zusammenarbeit mit Gemeinde, Landkreis und Grundstückseigentümern, um den Projektablauf reibungslos zu gestalten.
Nach Abschluss aller Genehmigungen und Planungsschritte startet die Bauphase mit vorbereitenden Erdarbeiten. Anschließend werden die Batteriespeichersysteme (BESS) inklusive Kühlsystemen, Transformatoren und Wechselrichtern geliefert und das Betriebsgebäude errichtet. Die Installation der elektrischen und mechanischen Komponenten folgt, wobei Verkabelung, Anschluss der einzelnen Systemteile sowie die Integration des Energiemanagementsystems, der Anlagensteuerung und IT-Infrastruktur erfolgen. Schließlich wird der Speicher über das Umspannwerk ans Stromnetz angeschlossen, die erste „Bestromung“ durchgeführt und umfassende Funktionstests gestartet. Nach wenigen Monaten Bauzeit und erfolgreicher Inbetriebnahme übernimmt der Speicher wichtige systemrelevante Aufgaben im Netz.
Ein erfolgreich umgesetztes Beispiel eines solchen Projekts ist die Speicheranlage in Tangermünde, Sachsen-Anhalt. Nach Fertigstellung wird diese dem Stromnetz eine Speicherkapazität von über 32 Megawattstunden zur Verfügung stellen. Die Standortanalyse wurde hier im letzten Jahr abgeschlossen, und ein idealer Netzanschlusspunkt in der Nähe des Umspannwerks ermittelt. Nach erfolgreicher Netzanschluss- und Genehmigungsphase erreichte das Projekt Mitte 2023 den Meilenstein der Baureife. Anschließend folgten die technische Detailplanung und die Bestellung der benötigten Komponenten. Bereits weniger als ein Jahr später, im Juli 2024, konnten die vorbereitenden Tiefbauarbeiten zur Installation der Speichercontainer beginnen. Diese Container wurden im September geliefert und mit Batteriemodulen ausgestattet. In den kommenden Monaten stehen nun die elektrischen Arbeiten und die erste „Bestromung“ mit umfassenden Funktionstests an, um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen. Nach ihrer Fertigstellung wird die Speicheranlage zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen und die Integration zusätzlicher erneuerbarer Energien in der Region erleichtern.
Großbatteriespeicher sind ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende in Deutschland. Sie erhöhen die Netzstabilität und fördern den Einsatz erneuerbarer Energien, während sie zugleich die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und Energieimporten reduzieren. Mit ihrer hohen Flexibilität stärken sie die Versorgungssicherheit, dämpfen Preisvolatilität und unterstützen die nachhaltige Reduzierung von CO₂-Emissionen. Für Kommunen bieten Großbatteriespeicher nicht nur eine Möglichkeit zur stärkeren Energieautonomie, sondern auch wirtschaftliche Chancen. Als moderne Infrastruktur symbolisieren sie den Übergang zu einer klimafreundlichen und robusten Energieversorgung, die lokale und nationale Interessen vereint.